15. Januar 2015

Tipps zur Anwendung der einfachen Drittel-Regel

Goldener Schnitt: Harmonische Bilder fotografieren

In der Fotografie gibt es so einige Gestaltungsregeln und vom „Goldenen Schnitt“ hat wahrscheinlich jeder schon mal was gehört. Die sogenannte Drittel-Regel lehnt sich daran an, ist aber etwas leichter in der Handhabung. Dabei werden vier gedachte Linien gezogen: Zwei waagerecht, zwei senkrecht. So wird das Motiv in neun gleichgroße Bereiche unterteilt. Im Gegensatz zur mittigen Platzierung eines Bildmotives, welche oft langweilig wirkt, erhält man mit der Drittel-Regel harmonische Bilder mit einer gewissen Dynamik, die einfach länger zum Betrachten einladen.

Wir geben euch in diesem Artikel hilfreiche Tipps zur Anwendung der einfachen Drittel-Regel, so dass ihr noch schönere Fotos, z.B. für euer nächstes Fotobuch, knipsen könnt!

Mario Lopes

Informationen

Schwierigkeitsgrad: 2 von 6
Ziel: Aufnahmen harmonischer gestalten
Themen: Raster, Hintergrund, Optionen zum Platzieren, Bildbearbeitung

Drittel-Regel-Tipp #1: Das Raster im Detail

Manche Kameras ermöglichen das Einblenden eines Rasters, aber auch mit etwas Fantasie ist es möglich, das Motiv passend auszurichten. Immer wird das Bild in neun gleich große Rechtecke unterteilt. Dazu werden zwei senkrechte und zwei horizontale Linien gezogen. Eine Linie könnte dabei auch schon der Horizont bilden. So ist es leichter, sich die zweite waagerechte Linien vorzustellen.

Gurgen Bakhshetsyan

In unserem Beispiel wurde das Raster auf eine Landschaftsaufnahme gesetzt. Die Linien müssen dabei nicht perfekt über den markanten Punkten liegen, aber sie sollten diese zumindest berühren. Nimmt man vielleicht noch einen Baum als erste senkrechte Linie zur Hilfe, so sind die weiteren gedachten Linien ein Kinderspiel. Und falls eure Kamera entsprechende Raster anbietet, gibt es zum Start ja gar keine Probleme.

Nejron Photo

Drittel-Regel-Tipp #2: Warum die Drittel-Regel funktioniert

Wird das Motiv genau in der Mitte angeordnet (oft zu sehen auf Familienfotos), so ist der Abstand zu allen Seiten gleich und das Bild wirkt undynamisch und einfach langweilig. Die Linien der Drittel-Regel helfen nun dabei, Hauptmotive nicht nur einfach so etwas weiter links, rechts, oben oder unten zu platzieren, sondern diese Motive auch noch in einem gewissen Verhältnis zum Rest des Bildes zu stellen. So wird eine ganz besondere Spannung im Bild aufgebaut und das Ergebnis wirkt weitaus harmonischer.

Andreas G. Karelias

Drittel-Regel-Tipp #3: Platzierungsoptionen

Besonders energiegeladen sind natürlich die Schnittstellen der Linien. Werden wichtige Bereiche des Motivs darin positioniert, so kann der Fotograf praktisch nichts falsch machen. Wir liegen also genau richtig, wenn diese Stellen einmal oder gleich mehrfach getroffen werden.

Die Drittel-Regel

Doch natürlich gibt es auch Hauptmotive, die so gar nicht die gewünschte Punktform zeigen, sondern eher langegezogen sind. So kann die Seite einer Hauswand für den Bildaufbau wichtig sein, ist aber eben nicht punktförmig. In solchen Fällen nutzt man einfach eine der vorhandenen, senkrechten Linien, um die Drittel-Regel zu befolgen.

Die Drittel-Regel

Drittel-Regel-Tipp #4: Umsetzung in einer Bildbearbeitung

Viele Bildbearbeitungen bieten Optionen an, ein Dokument zurecht zu schneiden. So aktiviert etwa in Adobe Photoshop das Tastenkürzel C das Freistellungswerkzeug. Ganz oben unter dem Hauptmenü liegt die Optionsleiste, in der ein Gitternetz als Icon zu sehen ist. Klickt man es an, wird die Drittel-Regel mit anderen Überlagerungsoptionen angeboten. Klickt man nun einmal in das Dokument oder verschiebt das Gitter, so zeigt die Bildbearbeitung immer passend als feine Striche die Drittel-Regel an. Ein Doppelklick in die Mitte des Dokumentes schneidet dieses zurecht. Jede Bildbearbeitung bietet auch Hilfslinien an. Diese könnten ebenso nach der Drittel-Regel eingezogen werden, um das Foto dann dementsprechend zuzuschneiden.

kuznetcov_konstantin

Ist das Prinzip einmal verstanden, fällt es relativ leicht, entsprechende Fotos aufzunehmen, die weitaus kreativer und wertiger wirken. Man wird die Drittel-Regel mit der Zeit ganz unbewusst anwenden. Wobei: ein guter Fotograf bricht auch gern bewusst alle Regeln, um zu experimentieren und ganz neue Blickwinkel zu erreichen und Bildlooks zu entwickeln.

Weiterführende Links

Drittel-Regel beschrieben

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Der Goldene Schnitt

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Gestalten mit dem Goldenen Schnitt

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Bildgestaltung – Die Drittel-Regel

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Bessere Bilder – Drittel-Regel

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Komposition: Drittelregel

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5 Kommentare zu:

Tipps zur Anwendung der einfachen Drittel-Regel

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  5. Gerhard Schardt

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